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Über 200 Frühlingsspaziergänge machen in diesem Jahr in Nordhein-Westfalen Biodiversität erlebbar.
Foto: G. Hein
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Das Kuratorium der NUA verabschiedete auf seiner Sitzung am 4. März 2008 Prof. Dr. Wilfried Stichmann. Von der Gründung der Bildungseinrichtung 1985 an, damals noch unter dem Namen Naturschutzzentrum NRW (NZ NRW), war der Sauerländer ununterbrochen Mitglied des Kuratoriums. Bis zum Jahre 2000 hatte er das Amt des Kuratoriumsvorsitzenden inne.
Der jetzige Kuratoriumsvorsitzende Klaus Brunsmeier hob Stichmanns Engagement für das Eingehen vielfältiger Kooperationen im Interesse erfolgreicher Naturschutzarbeit auf den verschiedensten Ebenen hervor. Dies habe insbesondere für die Entwicklung der Zusammenarbeit in der Naturschutzbildungsarbeit zwischen den anerkannten Naturschutzverbänden und der damaligen LÖLF/LÖBF beziehungsweise dem Umweltministerium gegolten.
LANUV-Vizepräsident Dr. Martin Woike verwies auf das außergewöhnlich wirkungsvolle bildungsfachliche Engagement in einer großen Themenbreite, angefangen bei Heimatthemen über Land- und Forstwirtschaft, insbesondere Wald und Wild bis zu Methodikthemen.
NUA-Leiter Horst Frese dankte dem ehemaligen Kuratoriumsvorsitzenden im Namen des gesamten Teams für die vielen fachlichen Anstöße, den Einsatz auf einer Vielzahl von Veranstaltungen und seine vorbildliche ehrenamtliche Haltung, die für das Gelingen der fachlichen Arbeit des Kooperationsmodells NUA sehr wichtig gewesen sei. Die Mitglieder des Kuratoriums dankten Professor Stichmann für seine bleibenden Leistungen für die Umweltbildungsarbeit im Lande und wünschten ihm und seiner Gattin für die Zukunft alles Gute. (H. Frese)
Aktion Frühlingsspaziergänge in Nordrhein-Westfalen ausgeweitet
Der Frühling ist für die Menschen seit jeher eine willkommende Jahreszeit, um zu einer Wanderung zu starten und die Vielfalt unserer Landschaften zu erleben. Die NUA lädt die Bürgerinnen und Bürger deshalb auch in diesem Jahr ein, an Frühlingsspaziergängen in ganz Nordrhein-Westfalen teilzunehmen. Zahlreiche Bildungseinrichtungen, Biologische Stationen, Naturparke, Vereine und Verbände haben sich mit über 200 Angeboten beteiligt. Alle Angebote sind über die neue Internetseite des Landes www.naturerlebnis.nrw.de sowie über www.fruehling.nua.nrw.de verfügbar.
Den Auftakt bildete am 12. April eine Wanderung mit Umweltminister Eckhard Uhlenberg, die im Bergischen Freilichtmuseum Lindlar gestartet wurde. Neben der typische Bergischen Landschaft konnten Wanderer dort auch modellhafte Biodivertätsprojekte des Freilichtmuseums wie zum Beispiel die Bergische Gartenarche kennen lernen.
Da die UN-Naturschutzkonferenz (CBD= Convention on Biological Diversity) Ende Mai in Bonn stattfindet, sind die „Frühlingsspaziergänge in Nordrhein-Westfalen“ 2008 ein Beitrag zum „NRW-Bündnis für die Natur“. Die Vielzahl der noch bis Ende Mai angebotenen Frühlingsspaziergänge haben insbesondere das Ziel, die Biologische Vielfalt in Nordrhein-Westfalen in breiter Palette vorzustellen. Sie bieten Gelegenheit, nicht nur die großen Naturschutzgebiete und Naturparke zu besuchen, sondern auch die kleineren Wunder der Natur direkt vor der eigenen Haustür zu entdecken. Die Aktion „Frühlingsspaziergänge“ ist auch Beitrag zur bundesweiten Aktion „Naturerlebnistage“ des Bundesarbeitskreises staatlicher Umweltakademien (BANU). (NUA)
NUA unterstützt NRW-Rahmenprogramm
Vom 19. bis 30. Mai 2008 ist Bonn Schauplatz der 9. UN-Naturschutzkonferenz. Zu der Zusammenkunft der Vertragsstaaten der Konvention über die biologische Vielfalt (CBD) werden über 150 Delegationen mit voraussichtlich mehr als 5.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus aller Welt erwartet. Organisiert wird die 9. Vertragsstaatenkonferenz auf der deutschen Seite vom Bundesumweltministerium und fachlich vorbereitet vom Bundesamt für den Naturschutz.
Als Gastgeberland plant das Land Nordrhein-Westfalen eigene Beiträge und Aktionen für die Erhaltung von Pflanzen, Tieren und Lebensräumen. Die Landesregierung wird – vertreten durch das NRW-Umweltministerium (MUNLV) - den 9. Kongress der CBD-Vertragsstaaten organisatorisch und inhaltlich begleiten. Diese Begleitung beziehungsweise Unterstützung reicht von Ausstellungen, einem Infostand des Landes auf der Konferenz über Exkursionen bis hin zu praktischen Beiträgen zur Erhaltung der Biologischen Vielfalt im Rahmen der IUCN-Kampagne „Countdown 2010“.
Die Countdown 2010 - Kampagne und das Thema „Biodiversität“ stehen deshalb im Jahr 2008 im Mittelpunkt des Bildungsprogramms der NUA. Im aktuellen Programm findet sich zum Themenschwerpunkt eine Vielzahl von Veranstaltungsangeboten. Zudem koordiniert die NUA im Auftrag des MUNLV die IUCN-Kampagne „Countdown 2010“ in NRW. Den Anfang bildete im November 2007 eine Auftaktveranstaltung im NUA-Tagungshaus mit knapp 60 Partnern aus Gesellschaft und Staat, in welcher das Land NRW zusammen mit diesen seinen Beitritt zur IUCN-Kampagne „Countdown 2010“ erklärte (siehe Seite 4). Jeder der rund 60 Partner kündigte im Rahmen „freiwilliger Selbstverpflichtungen“ die Durchführung von Biodiversitätsprojekten an. In diesem Heft der NUAncen werden beispielhafte Bildungsprojekte vorgestellt (Seite 6 - 7).
„Plaza der Vielfalt“ - Infostand des Landes NRW am Kongresszentrum
Zusammen mit fünf Partnern wird sich das Land NRW im Rahmen der UN-Naturschutzkonferenz mit einem Zeltstand vor dem Kongresszentrum in Bonn zum Thema „Biologische Vielfalt in Nordrhein-Westfalen“ präsentieren. Die NUA wird zusammen mit dem MUNLV diesen Stand koordinieren. Ziel des Infostandes ist es, den Kongressteilnehmern einen Einblick in die Vielfalt des Landes NRW zu vermitteln. Der Infostand ist eingebunden in den von der DBU organisierten „Plaza der Vielfalt“. Zielgruppe sind insbesondere die etwa 5.000 erwarteten Delegierten der Konferenz. Der „Campus der Vielfalt“ - das ist die Bezeichnung für die Ausstellung auf der „Plaza der Vielfalt“ vom 12. bis 30. Mai - ist während der Kongresszeit täglich jeweils in den Mittagstunden (13 bis 15.00 Uhr) und in den Abendstunden (18 bis 20.00 Uhr) geöffnet.
Die Ausstellung ist in der Zeit vom 27.05. - 30.05.08 auch Beitrag der „Expo der Vielfalt“. In dieser Zeit ist sie täglich zwischen 10.00 und 20.00 Uhr geöffnet. Die „Expo der Vielfalt“ bietet an diesen Tagen öffentlichkeits- und medienwirksam umfangreiche und lebendige Präsentationen über innovative, praxisnahe und erfolgreiche Projekte, Konzepte, Produkte und Ideen rund um das Konferenzthema. Wirtschaftsunternehmen, Bildungseinrichtungen, NGOs und politische Einrichtungen präsentieren hier die neuesten Entwicklungen ihrer Arbeit. Darüber hinaus findet während der Expo der Vielfalt ein attraktives, hochkarätig besetztes Informations- und Diskussionsprogramm statt. Die Expo der Vielfalt richtet sich neben den Konferenzdelegierten insbesondere an die interessierte Öffentlichkeit.
Vier große Exkursionen führen Gäste in besonders artenreiche Naturgebiete aus Nordrhein-Westfalen. Ziele sind voraussichtlich das Siebengebirge, der Nationalpark Eifel und die sogenannten Post-Industriewälder auf den großen Industriebrachen des Ruhrgebietes. Ein weiteres spannendes Ziel hat mit der (Abnahme) der Biologischen Vielfalt innerhalb der Primatengattung „Homo spec.“ zu tun: das Neandert( h)almuseum an der weltweit bekannten Originalfundstätte unseres „evolutionsbiologischen Vetters“, des Neanderthalers. (NUA)
Land NRW und 62 Partner unterzeichnen die Countdown 2010-Erklärung
NRW Umweltminister Eckehard Uhlenberg unterzeichnete am 29. November 2007 im großen Tagungssaal der NUA in Recklinghausen die Countdown 2010-Erklärung für Nordrhein-Westfalen. In Anwesenheit von Sebastian Winkler (Head of Countdown 2010-Secretariat der IUCN, Brüssel) wohnten über 100 Gäste aus Politik, NGO’s, Wirtschaft und Verwaltung der Unterzeichnung bei. Mit zehn „freiwilligen Selbstverpflichtungen“ („Commitments“) wird das Land Nordrhein-Westfalen bis 2010 dazu beitragen, den weltweiten Rückgang der Vielfalt von Lebensräumen, Arten und Genomen entgegenzutreten. 62 „Partner“ taten es ihm gleich. Sie brachten über 70 Projekte ein, die ebenfalls im Rahmen der Feier unterzeichnet werden konnten. In dieser Ausgabe der NUAncen wird an ausgewählten Projekten gezeigt, wie mit Bildungsprojekten zum Erhalt der Biodiversität beigetragen werden kann.
Die Countdown-2010-Kampagne hat eindeutige Ziele und stellt hohe Ansprüche. Es gibt folglich deutliche Hürden für die Teilnahme an der IUCN- Kampagne. Sie führen dazu, dass nicht alles, was unter der Überschrift „Erhaltung Biologischer Vielfalt“ firmiert, automatisch für Countdown 2010 geeignet ist. Das Wichtigste: Es geht um neue, um zusätzliche Projekte und Aktivitäten zur Erhaltung der Biologischen Vielfalt bis 2010. Denn was wir bis heute tun, reicht nicht aus um der Abnahme der Biologischen Vielfalt wirkungsvoll entgegenzutreten.
Wie geht es weiter?
Einige der über 70 Projekte enthalten derzeit noch hohe Anteile „alter“, das heißt laufender beziehungsweise bereits abgeschlossener Tätigkeiten. Das ist aus der Historie dieser Projekte heraus durchaus verständlich - aber bei allem Verständnis für das bisher Geleistete – es reicht eben nicht. Denn das Artensterben, die Arealverkleinerungen, der Verlust an Lebensräumen gehen in der Netto-Bilanz weiter. Darüber können auch die Arealerweiterungen einzelner spektakulärer Arten in jüngerer Vergangenheit nicht hinwegtäuschen. Auf der Agenda der nächsten Monate und der bis 2010 verbleibenden (nur) zwei Jahre steht deswegen auch die Weiterentwicklung der Projekte.
Das genau ist auch das Spannende: das 2010-Ziel durch Weiterentwicklung bestehender und die konsequente Umsetzung zusätzlicher, neuer Projekte zu erreichen. So sagte Sebastian Winkler, Head of Countdown 2010 secretariat der IUCN, in Brüssel folgerichtig: „Es ist leicht die Countdown 2010-Erklärung zu unterzeichnen, es ist aber schwer dabeizubleiben.“ Aus diesem Grunde wird die NUA künftig die Projektträger durch organisatorische Hilfe und Beratung unterstützen. (P. Schütz)
Programm mit 10 Fahrzeugen aus Deutschland und der Schweiz
Neben anderen öffentlichkeitswirksamen Aktivitäten der Stadt Bonn, der einschlägigen Verbände und Institutionen sowie des Landes NRW zum Rahmenprogramm kommen am zentralen Wochenende der Weltkonferenz am 24. und 25. Mai zehn Umweltmobile aus verschiedenen Bundesländern und aus der Schweiz nach Bonn um den Kongressteilnehmerinnen und -teilnehmern sowie den interessierten Bürgern einen Einblick in ihr Angebot und ihre Ausstattung zu ermöglichen. Zur Demonstration ihrer zweckmäßigen Ausrüstung für eine attraktive, handlungs- und erfahrungsorientierte Naturschutzarbeit werden sie zwei Tage zuvor, am Donnerstag, dem 22. Mai (Fronleichnam), an fünf „nature locations“ im abwechslungsreichen Naturraum rund um Bonn jeweils zu zweit „Informationsstationen“ bilden, Eindrücke von der wunderbaren Vielfalt der aquatischen und terrestrischen Lebensräume, zu den Bonner Böden, der Flora und Fauna sammeln und für die Besucher an diesem Wochenende dokumentieren.
Am 24. und 25. Mai 2008 (10-18 Uhr) finden ein Mobil-Konvoi und eine Präsentation statt: Um vor allem den internationalen Fachleuten einen Einblick in die Möglichkeiten mobiler Einheiten für Biodiversitätskampagnen zu geben, werden die Umweltmobile gemeinsam in der Nähe des CBD-Kongressstandortes (Rondell in der Rheinaue, Ecke Heinemannstraße) auffahren und den interessierten Fachleuten und Bürgern Ergebnisse der Untersuchungen und photographische Eindrücke dieser Vielfalt präsentieren.
Die seit 1997 in der Arbeitsgemeinschaft der Umweltmobile (AGUM) kooperierenden Mobilprojekte bilden für die Zielgruppe der Experten aus aller Welt hinsichtlich Auftrag, Ausstattung und Zweckmäßigkeit einen wichtigen Ideenpool zur Förderung der Umweltbildungsinfrastruktur in den jeweiligen Heimatländern. Das haben frühere Präsentationen bei internationalen Veranstaltungen, die weltweiten Kontakte und die daraus resultierende Projektentwicklungen gezeigt. Mobile in China und Tunesien profitierten direkt von dem Know-how-Transfer durch AGUM-Consultings und Hospitationen. (O.Hartwig).
Übersicht über internationale Beschlüsse und Empfehlungen
Im Februar 2008 wurde in Rom das Internet-Portal TEMATEA präsentiert. TEMATEA gibt in leicht überschaubarer Weise einen Überblick über die unterschiedlichen Verpflichtungen, die Staaten im Bezug auf Schutzgebiete unter verschiedenen internationalen und regionalen Abkommen eingegangen sind.
Die meisten Staaten sind Vertragsparteien verschiedener internationaler oder regionaler Abkommen zum Thema Schutzgebiete. So ist Deutschland z.B. Vertragsstaat des Übereinkommens über die biologische Vielfalt, der Welterbekonvention, der Ramsar-Konvention zum Schutz international bedeutsamer Feuchtgebiete und der Bonner Konvention über wandernde Tierarten. All diese Konventionen enthalten direkte oder indirekte Verpflichtungen und Empfehlungen zum Umgang mit Schutzgebieten. Bei der Vielzahl an Beschlüssen und Forderungen ist es für die Verantwortlichen jedoch schwierig, den Überblick zu behalten. Hier will das Projekt ansetzen. Ziel des Projektes ist die Zusammenstellung bestehender Beschlüsse, Empfehlungen und Forderungen und deren strukturierte Darstellung in Form einer Internet-Datenbank. Die Beschlüsse werden thematisch in verschiedene Gruppen und Untergruppen gegliedert und die z.T. kompliziert formulierten Texte in vereinfachten Worten leicht verständlich zusammengefasst. Verweise und Internetlinks ermöglichen einen direkten Zugriff auf den Originalwortlaut der Beiträge. (BfN)
Beispiel Tecklenburger Land - Ausstellung und CD-ROM
Nicht nur in Amazonien, auch hier vor unserer Haus - tür finden wir vor, was man heute Biodiversität nennt. Reste einer solchen Landschaft mit struktureller, kultureller und biologischer Vielfalt sind in Tecklenburg noch erhalten. Die Arbeitsgemeinschaft für Naturschutz Tecklenburger Land (ANTL e.V.) betreut seit Ende der 1990er Jahre Teile dieser Landschaft. Durch das Anlegen von markierten Wanderwegen, Führungen und die Herausgabe einer begleitenden Wanderwegbroschüre werden die Nutzer der Wanderwege auf die kulturlandschaftlichen Besonderheiten aufmerksam gemacht. Für die Jahre 2008 bis 2010 plant der Westfälische Heimatbund (WHB) zusammen mit der ANTL dazu den Aufbau eines Kommunikationsnetzes. Grundgerüst ist Biodiversität in der Kulturlandschaft Beispiel Tecklenburger Land - Ausstellung und CD-ROM das Internet. Dort werden die Wanderwege und die Landschaftselemente wie beispielsweise Kopfbäume, Streuobstwiesen, Steinbrüche oder alte Wege mit allen dort vorkommenden Arten gezeigt und beschrieben. Die Tecklenburger und alle anderen Interessierten sind aufgerufen, Tier- und Pflanzenbeobachtungen aber auch Informationen zur Landschafts- und Stadtgeschichte von Tecklenburg einzubringen, damit diese in die Darstellung aufgenommen werden können. Die Internetseite wird damit zu einem schnellen Informationsmedium über Tecklenburg, aber auch zu einer Datenbank zur Landes-, Stadt- und Naturgeschichte. Zum Start des Projektes wird anlässlich der Internationalen Naturschutzkonferenz in der Zeit vom 19. bis 30. Mai 2008 eine Ausstellung zum Thema präsentiert. In einem in Zusammenarbeit mit dem LWL-Medienzentrum für Westfalen und der NUA herausgegebenen Begleitmedium, bestehend aus einem Textheft und einer CDRom, werden die Ausstellungstafeln erläutert und Bilder, Texte sowie Hintergrundmaterialien für einen weiterführenden pädagogischen Einsatz zur Verfügung gestellt. (Werner Gessner-Krone, Peter Revermann, WHB)
Eine regionale Initiative als globales Modellprojekt
Die Bergische Gartenarche, ein Arbeitskreis des NABU Oberberg, gründete sich im Mai 2001. Die regionale Initiative hat das Ziel, vergessene „alte“ Pflanzen-Sorten wieder vermehrt in die Bergischen Gärten zu bringen, um die biologische Vielfalt und die genetischen Ressourcen zu bewahren. Der Arbeitskreis spürt die alten Pflanzensorten auf und gibt Saatgut oder Ableger im Rahmen von Patenschaften weiter. Die Paten verpflichten sich, Saatgut oder Ableger für weitere Interessenten zur Verfügung zu stellen. So wird nach dem „Schneeballprinzip“ eine nachhaltige Wiedereinführung der Pflanzen erreicht. Die Sortenliste der Arche umfasst zur Zeit knapp 200 alte Pflanzensorten. An die 450 Personen haben sich bisher daran beteiligt. In Zukunft möchte die Gartenarche noch mehr Menschen, insbesondere jüngere Generationen, für das Projekt begeistern. Dazu möchte der Arbeitskreis einen
Umweltbildungszentrum Reeser Meer
Die Niederrheinische Kies- und Sandbaggerei GmbH (NKSB) und das Naturschutzzentrum im Kreis Kleve e.V. beteiligen sich in Kooperation mit der Stadt Rees mit dem Projekt „Umweltbildungszentrum Reeser Meer“ am Bündnis für die Natur.
Das „Reeser Meer“ ist ein Komplex von Abgrabungsseen. Unterschiedliche natürliche ehemalige Rheinschlingen, naturnahe Gräben und Teiche und auch künstliche Gewässer liegen in unmittelbarer Nähe. Deshalb bietet sich das Gebiet in idealer Weise als Lernort für das Thema „Wasser und Natur“ an. Zentral im Gebiet liegt der „Wasmannshof“, ein ehemaliger landwirtschaftlicher Betrieb, der zu einem Umweltbildungszentrum ausgebaut werden soll. Insbesondere Schulklassen aller Altersgruppen und Schulformen sowie Kindergärten sollen den Wasmannshof besuchen können um dort unter qualifizierter Anleitung die Natur und speziell die Gewässer zu erkunden. Dabei können die Themenangebote zielgruppenspezifisch aufbereitet und erlebnis- und handlungsorientiert sowie fächerübergreifend durchgeführt werden. Die Inhalte werden den Lehrplananforderungen der jeweiligen Schulform angepasst.
Für das Projekt sollen der Hof und der angrenzende Außenbereich sowie ein Schulungs- und Arbeitsraum barrierefrei gestaltet und mit entsprechenden Geräten (Boot, Mikroskope, Binokulare, Beamer etc.) ausgestattet werden. Mit dem Wasmannshof soll ein außerschulischer Lernort geschaffen werden, an dem Schülerinnen und Schüler abseits des normalen Schulalltages einen praxis- und handlungsorientierten Unterricht erfahren können. (Dr. Ulrich Werneke, NZ Kreis Kleve e. V.)
Projekt der Emschergenossenschaft
Wasser ist ein faszinierendes Element. Es ist lebenswichtig, kostbar, vielseitig und unentbehrlich. Wasser bietet vielfältige Möglichkeiten, Kindern und Jugendlichen wichtige Lebenserfahrungen zu vermitteln, sowohl in den elementaren Erlebnissen des Alltags als auch im naturwissenschaftlichen Unterricht in der Schule. Der von Emschergenossenschaft und Lippeverband 2006 veröffentlichte Schulordner „Fließgewässer zwischen Natur und Technik am Beispiel von Emscher und Lippe“ macht Wasser zu einem spannenden Unterrichtselement der Sekundarstufe I.
Das positive Feedback der Lehrer zeigt die enorme Nachfrage nach Materialien für den praxisnahen Untericht. Emschergenossenschaft und Lippeverband verpflichten sich freiwillig, auf Basis dieser Erfahrungen auch für die Grundschulen altersgerechte Schulmaterialien rund um das Thema „Wasser“ anzubieten. Die Materialien sollen im Baukastensystem und im Rahmen der erprobten gemeinschaftlichen Arbeit von Pädagogen und Fachleuten bis zum Jahr 2010 fertig gestellt werden. (Astrid Keune, Emschergenossenschaft /vla)
Renaturierung einer Feuchtheide
Natur tatkräftig schützen, so lautet das Ziel des Projekts, das die Umweltpädagogische Station Heidhof des Regionalverbandes Ruhr im März 2007 gestartet hat. Auf einer Fläche von 500 Quadratmetern führen Schulklassen und Jugendgruppen Pflegemaßnahmen wie Plaggen und Entkusseln durch. Ziel ist es, tief im Boden ruhende Samen verdrängter Pflanzen keimen zu lassen und so gefährdeten Tieren einen neuen Lebensraum bieten zu können.
Um Veränderungen in der
Projektfläche beobachten zu können, sollen die Pflegemaßnahmen in den kommenden Jahren weitergeführt werden. Zusätzlich können die Schülerinnen und Schüler mit einem Bohrstock Bodenproben ziehen und Eigenschaften wie beispielsweise den pH-Wert und den Kalkgehalt messen. Einfache Bestimmungen von Pflanzen und Tieren ergänzen das Bild der sich ändernden Landschaft. (Gerhard Nitsche, Karin Lübke, RVR)
Wettbewerb der DBU in Kooperation mit National Geographic
Sich für die Umwelt einsetzen, ins Fernsehen kommen und dabei auch noch Geld gewinnen! Für Jugendliche zwischen 10 und 14 Jahren kann das wahr werden: mit dem Ideenwettbewerb „Entdecke die Vielfalt der Natur!“ der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU). Der Wettbewerb will Schüler und Jugendliche zwischen 10 und 14 Jahren aufrufen, sich mit der Natur zu beschäftigen, ihre unmittelbare Umgebung zu erforschen und Umweltaktionen zu starten.
Von der Aktion zur Präsentation
Beim DBU-Wettbewerb entscheidet nicht das Vorwissen. Innovative, kreative Ideen und das Engagement der Teilnehmer sind gefragt! Wer schafft es, seine Umweltaktion so zu präsentieren, dass er andere motiviert, sich für das Thema „Biologische Vielfalt“ zu interessieren? Ist ein Radiointerview die geeignete Form? Oder doch eher ein großes Fest? Über besonders originelle Aktionen oder Präsentationen berichtet der Jugendfernsehsender NICK.
Experten helfen
Wer Unterstützung bei einer Aktion braucht, kann sich Hilfe bei Fachleuten holen. Geht es beispielsweise darum die Artenvielfalt in Baumkronen zu erforschen, ist garantiert die Deutsche Jugendfeuerwehr oder das Technische Hilfswerk der richtige Partner, um sicher hoch hinauf zu kommen. Sollen hingegen Lebensräume für Arten geschaffen werden, sind Naturschutzgruppen, Umweltzentren oder andere Umweltakteure wertvolle Ansprechpartner. Unter www.entdecke-die-vielfalt- der-natur.de lassen sich schnell geeignete Kooperationspartner vor Ort finden. Eine Kooperation mit Experten bringt bei der Bewertung der Jury sogar Pluspunkte ein! Zu gewinnen gibt es tolle Geld-, Sach- und Sonderpreise im Wert von 40.000 €. Die Auszeichnung der Gewinner findet im März 2009 im Rahmen einer großen Abschlussveranstaltung statt. Ausgewählte Projekte werden auf der UN-Konferenz zur biologischen Vielfalt einem internationalen Publikum zu präsentiert. Ein Fernsehteam filmt die Aktionen vor Ort. Allgemeiner Bewerbungsschluss ist der 19. Oktober 2008. (DBU)
Internet-Lexikon zur biologischen Vielfalt
Im Vorfeld der UN-Biodiversitätskonferenz im Mai 2008 stellen die Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH) und BildungsCent e.V. mit Unterstützung von T-Mobile Deutschland ein offenes Internet-Lexikon zur biologischen Vielfalt ins Netz. Auf der Seite www.biodiversitaet.info finden die Nutzer ebenso klassische Sachinformationen zur Biodiversität, den UNArtenschutzabkommen oder dem deutschen Naturschutzgesetz samt Naturparks und Biosphärenreservaten sowie überraschende Rekorde aus der Tierwelt. So erfahren Wissbegierige, dass die Pfuhlschnepfe (ein Zugvogel) eine vergleichbare Distanz wie eine Boeing 767 in einem Stück zurücklegen kann. Die Nutzer können nicht nur lesen, sondern sind zudem aufgefordert, das Internet-Lexikon zur Biodiversität weiterzuschreiben. Denn das interaktive Portal ist nach dem Wikipedia- Prinzip aufgebaut und lebt von den Beiträgen, Diskussionen und Anregungen der Nutzer. Darüber hinaus stehen unterschiedlichste Downloads sowie Unterrichtsmaterialien zur Verfügung. (Bildungscent.e.V.)
„Für die Evolution stellt der Wegfall einiger Arten kein Problem dar – aus Sicht des Menschen sieht dies jedoch ganz anders aus!“ Diese Aussage von Dr. Ralf Joest, Biologe von der Arbeitsgemeinschaft Biologischer Umweltschutz im Kreis Soest, anlässlich seiner Einführung in das Thema „Biodiversität“ traf sofort das Interesse seiner Zuhörer. Vertiefen wollen die Landjugendlichen diese Thematik in den kommenden zwei Jahren nun auf eine ganz besondere Art und Weise. Sie erstellen Podcasts, meint die Erstellung von Audiodateien oder Videosequenzen, die über das Internet verbreitet werden. Ziel ist es, aktuelle gesellschaftsübergreifende Themen so aufzubereiten, dass sie sowohl technisch als auch inhaltlich hohen Ansprüchen genügen, dennoch aber auch Jugendliche ansprechen. Die Podcasts werden dann über die verbandseigene Internetseite www.kljb-paderborn.de zu abonnieren sein. (KLJB)
Natur- und Umweltschutz-Akademie NRW (NUA)
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